Suesze Schiete
Liebe Menschen!
Heute dauert es nicht so lange. Ich möchte Euch meine kleine
Kuriositätensammlung vorstellen. Wenn ich so durch die Stadt laufe, dann
begegnen mir manchmal Dinge, die mich schmunzeln lassen. Bin ich
geistesgegenwärtig genug, zücke ich schleunigst das Schlaufon und lichte es ab.
Beginnen wir mit der jüngsten Kandidatin, der ich am Samstag im
Schreibwarengeschäft begegnet bin. Sie ist der Grund, warum ich diese Anreihung
den andern – sagen wir „höherwertigen“ – vorgezogen habe. Ich glaube sie
spricht für sich selbst:
Es folgt der insiderigste:
Hier ist die Beschriftung der Reifen und, dass es eben ein
Mountainbike ist, wichtig. Damit auch alle anderen außer BerserkerD (dem dieses
Foto gewidmet ist) den Sinn verstehen: ein junger, stark nerdiger, japanischer
Mann, der auf seinem All-Terrain-Fahrrad durch Japan kurbelt, sich dabei von
Nebenjob zu Nebenjob hangelt und dabei attraktiven Damen begegnet, ist nämlich
Gegenstand einer zweideutigen Zeichentrickserie namens „Golden Boy“, die ich
noch zu Studienzeiten in Leipzig kennenlernen durfte. Solch ein Omen konnte
kein Zufall sein!
Auf der überfüllten, AAAA-gerankten, Xiamen direkt
vorgelagerten Tourismusinsel „Gulang-Ü“, fand ich dieses Schild und musste
gleich an mein liebes Brüderchen denken:
Hatte ich zunächst nur einen Panikschuss als Ergebnis dieser
hektischen Hänni-außer-Tasche-fummel-Momente, um die Ähnlichkeit des Logos
eines chinesischen Automobilherstellers zum Logo der Sternenflotte zu
dokumentieren, konnte ich nun aufklären um welche Marke es sich handelt: Chang‘an-Auto.
Wo wir schon bei Autos sind und beim Wagentreck zu den
Sternen waren: use your booster!
Hey, you
found a secret! Ihr erinnert Euch, dass ich von einem Haus, das auf der
einen Bergspitze steht und einem Dampfer ähnelt, schrieb? Nun, die Neugier, was
sich denn hinter bzw. unter dem Schlot befinde, trieb mich und die schöne
Jensen den Berg hinauf und siehe da:
Auf verschlungenen Wegen fand sich dies verlassene Haus. Wir
rätselten, wozu mag es benutzt worden sein? Andere Spaziergänger wussten die
Antwort: ein ehemaliges Restaurant, das sich der lokale Hauptbeamte zusammen
mit der Seilbahn hat hinstellen lassen. Wie schon der Name des Hauses hätte
vermuten lassen, war ihm kein Erfolg beschieden und vermodert nun als
Investitionsruine.
Zum Schluss noch zwei sprachliche Schmankerl.
Hier hat der Übersetzer wohl zu viel gewollt. Im
chinesischen Original fehlt das Wort Nation, die Kombination aus ultimativ und
-ismus zu einem passenden Nomen in Verbindung mit einem Paar Schuhe, bleibt
allerdings gewiss eine Herausforderung.
Hach, schwieriges Thema, auch mein Vati wird nicht müde mich
von Zeit zu Zeit auf die damit verbundenen prokreativen Implikationen
hinzuweisen. Bin ja schon alt. Sicher noch nicht so alt wie einige aus dem
„Gefolge“, dennoch die Frage stellt sich! Offenbar aber mehr noch meinen
chinesischen Leidensgenossinnen. Die Siebenundzwanzigergrenze wurde schon auf Neunundzwanzig angehoben, ab da wird es aber unmöglich dem Druck der Familie
auszuweichen, außerdem gehört es zum guten Ton! Nicht, geht nicht. Selbst, wenn
man vom anderen Ufer ist! Zu großen Festen – wie ich im Chinesischunterricht
erfahren habe – sind Tarnungspartner „mietbar“, doch löst das nicht die gerade
dann akute, quälende, die Großeltern umtreibende Frage:
Bist Du schon verheiratet?
Ruf! An!
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